Hufe, Hufbearbeitung und Hufschutz



Unsere Hufgeschichte
Barhuf und Hufbearbeitung
Zu den Methoden der Barhufbearbeitung
Umstellung von Beschlag auf Barhuf
Möglichkeiten des „Hufschutzes“ sowie deren Vor− und Nachteile und das Barhufpferd
Meine Erfahrungen mit Hufschuhen und detaillierte Beschreibung zu den „Boa Boots“ und „Easy Boots“
 
     
 

Unsere Hufgeschichte

Zum Thema Hufe möchte ich Ihnen vorab die „Hufgeschichte“ meiner Pferde erzählen. Damit will ich meine (momentane) Einstellung deutlich machen und meine Erfahrungen an interessierte Pferdebesitzer weiter geben.

Für mich war ursprünglich der Eisenbeschlag das normalste der Welt − ich habe mir damals, als ich noch kein eigenes Pferd hatte, hierüber wenig Gedanken gemacht. Auch andere Pferdeleute kamen selten auf das Thema Hufe zu sprechen, es war einfach selbstverständlich, daß alle paar Wochen der Hufschmied in den Stall kam und sämtlichen Pferden neue „Eisenschuhe“ verpasste.

Im August 1996 „fand“ meine Lea zu mir. Zu diesem Zeitpunkt lahmte Lea auf beiden Vorderbeinen und war in einem schlechten Gesundheitszustand. Lea wurde vom Tierarzt eingehend untersucht und geröntgt − die erschütternde Diagnose lautete: Strahlbeinlahmheit/Hufrollenentzündung und diverse Abnutzungserscheinungen an den Gelenken. In Zusammenarbeit mit einem Hufschmied entschied der Tierarzt, Lea Eisen mit Steg und abgerundeter Zehe aufzunageln (sogenannte therapiebegleitende Maßnahme). Die abgerundete Zehe sollte Lea das Abfußen erleichtern, der Steg sollte ein Einsinken bei tiefem Boden verhindern. Diesen Beschlag trug Lea einige Zeit. Die Beschlagsintervalle wurden kurz gewählt, um ein lang werden der Zehe zu verhindern (6−7 Wochen). Leider stellte sich keinerlei Besserung der Lahmheit ein. Außerdem stolperte Lea viel und sie hatte kaum Gefühl für ihre Hufe und Beine.

Lea hatte in ihrem rechten Vorderhuf einen tiefen ca. 1cm auseinanderklaffenden Hornspalt. In diesem bildete sich mit der Zeit weiches Narbenhorn, das leider immer im unteren Bereich des Hufes aufriss. Die tiefe Verletzung an Lea´s Kronsaum (die Ursache für den Hornspalt) verheilte, es blieb jedoch eine vernarbte Lücke bestehen.

Als sich durch den sogenannten „Orthopädischen Beschlag“ keinerlei Besserung der Lahmheit einstellte, beschloss der Hufschmied, Lea „normal“ zu beschlagen.

Ich zog einen anderen Tierarzt zu Rate, wieder wurden, als therapieunterstützende Maßnahme, Eisen mit Steg aufgenagelt, diesmal mit Erhöhung an den Trachten. Diese Maßnahme sollte die tiefe Beugesehne und damit den Hufrollenbereich entlasten. Wieder war keine weit reichende Veränderung von Lea´s Lahmheit festzustellen. Die unnatürliche Gliedmaßenstellung mit den erhöhten Trachten fand ich sehr suspekt und Lea konnte damit kaum laufen, sie stolperte viel und ging klamm. Da dieser Beschlag Lea offensichtlich Unbehagen bereitete, schaffte ich diese Art des Beschlages kurzerhand wieder ab.

So fragte ich verzweifelt den nächsten Tierarzt um Rat, wieder erhielt ich eine „neue“ Diagnose für Lea´s Lahmheit und es wurde ein neues „Therapieverfahren“ gestartet. Unterstützend zur Therapie sollte Lea einen Eisenbeschlag bekommen mit Kunststoff− und Silikonpolster zur Stoßdämpfung.

Wenige Wochen später hatte Lea Strahlfäule, es gammelte heftig unter dem Silikonpolster. Lea´s Lahmheit war genauso schlimm wie vorher. Ich ließ ihr den Beschlag wieder abmachen, sie bekam wieder normale Eisen.

Nach dieser jahrelangen Tierarzt− und Hufschmiedodyssee begann ich, mich eingehender und unabhängig von Tierarzt und Hufschmied mit dem Thema Hufe und Hufschutz auseinander zu setzen. Ich las in den unterschiedlichsten Büchern und schrieb “alternative“ Hufbearbeiter mit meinen Fragen an. Zum ersten Mal zog ich den Barhuf in Betracht. Die Vorteile des Barhufes für die Pferdegesundheit waren überzeugend.

Ich ließ Lea die Eisen vom Hufschmied (gegen erheblichen Protest) abnehmen. Lea ging danach so stark lahm, daß sie sich selbst im Offenstall keinen Schritt mehr bewegte − das konnte auch nicht das „Wahre“ sein.

Ich informierte mich über Alternativen zum herkömmlichen Hufeisen. Ich holte einen Huftechniker und ließ mich beraten.
Nach Abwägen sämtlicher Vor− und Nachteile erhielt Lea einen Kunststoffbeschlag der Marke „Easy−Walker“. Mit diesem Beschlag war ich sehr zufrieden, Lea fühlte sich sichtlich wohl auf den federnden, leichten Kunststoffbeschlägen. Sogar Lea´s Lahmheit besserte sich. So wurde Lea von nun an mit Kunststoff beschlagen.

Meinem Smokey ließ ich bereits einige Zeit früher die Hufeisen abnehmen. Ich wollte es Barhuf probieren, der vielen gesundheitlichen Vorteile wegen (Vorteile des Barhufes siehe weiter unten im Text!). Ich muß zugeben die ersten Wochen hätte ich fast aufgegeben, Smokey tat keinen einzigen Schritt über Schotter und Steine, er stellte sich einfach hin und bewegte sich keinen Schritt weiter. Wenn auf hartem Untergrund z.B. Asphalt ein kleines Steinchen oder ähnliches lag, ging er regelrecht „in die Knie“ vor Schmerz, wenn er versehentlich darauf trat. Da er jedoch im Auslauf und auf der Koppel freudig umhertollte, wollte ich das „Experiment“ weiter führen. Aufs Reiten habe ich in dieser Zeit größtenteils verzichtet, ich ging einfach viel spazieren und nahm Rücksicht auf Smokey´s Hufe. Es dauerte fast ein halbes Jahr bis Smokey einigermaßen normal lief.

Leider ließ ich Smokey´s Barhufe damals von einem Hufbeschlagsschmied bearbeiten. Dieser bereitete den Barhuf zu wie er einen Huf auf einen Beschlag vorbereiten würde, so ging Smokey nach jedem Ausschneiden klamm. Immer wieder beteuerte mir der Hufschmied, Smokey könne eben nicht Barhuf laufen. Heute weiß ich, daß dies eine sehr verbohrte, altmodische Einstellung des Hufschmiedes war, zum Glück habe ich nicht auf ihn gehört. Jedenfalls habe ich mir in dieser Zeit Hufschuhe (Marke: Boa Boots) angeschafft. Der Schmied riet mir, die Hufschuhe bei jedem Ritt anzuziehen, so würden sich die Hufe nicht schief ablaufen. Ein Rat mit schweren Folgen: Smokey´s Hufhorn nutzte sich zu wenig ab und die Wände verbogen sich nach aussen, es bildeten sich „Zehenabweiser“ und ungleiche Wände. Laut Hufschmied kein Problem, dafür haben wir ja Hauklinge und Raspel − wenn ich heute daran zurück denke, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln. Während und nach dieser Zeit kam ich zu „alternativen“ Hufbearbeitern.

Ich wollte mehr wissen über Pferdeanatomie, Hufe und Hufbearbeitung.

 
     
     
 

Barhuf und Hufbearbeitung

Ich setzte mich intensiver mit dem Thema Barhuf und Hufbearbeitung auseinander. Als erstes musste ich feststellen, daß es hier viele verschiedene Ansichten gab und daß die Vertreter entsprechender Ansichten sehr auf ihrer Darstellung beruhten. Es ist ein regelrechter Kampf zwischen Schmieden, Hufpflegern, Huforthopäden, Huftechnikern, Hufheilpraktikern und wie sie alle heißen. Nun, ich informierte mich überall, um mir dann das, was ich für richtig hielt auszusuchen.

Irgendwann − nach Wälzen vieler Bücher und Besuchen von Kursen − war ich überzeugt: Barhuf ist das Gesündeste und Natürlichste fürs Pferd und ist jeglichen “Aufwand“ wert.

Ich ließ Lea den Kunststoffbeschlag, mit dem sie seit über 1,5 Jahren beschlagen wurde, abnehmen. Ich hatte in letzter Zeit ohnehin beobachtet, daß Lea´s Hufhorn brüchig wurde, durch die Nägel, die ja durch den beweglichen Kunststoff vermehrt im Horn „arbeiteten“. Lea sollte nun auch Barhuf gehen.

Lea´s Hufform ließ jedoch stark zu wünschen übrig. Zum Teil waren die Aussenwände verbogen, durch Lea´s Lahmheit und Gliedmaßenfehlstellung kam eine erhebliche Ungleichbelastung auf die Hufinnen− bzw. Aussenseite. Zudem brach der komplette Tragrand nach Abnahme des Beschlages weg, da dieser, wie oben beschrieben, zernagelt und brüchig war. Lea stand schmerzhaft auf ihrer Hufsohle. Ich war verzweifelt aber ich wollte nicht aufgeben. Lea lief zum Glück im Sandplatz (Offenstall) und auf der Koppel schmerzfrei. Durch den Kunststoffbeschlag war der Hufmechanismus fähig gewesen zu arbeiten, so daß die Umstellung auf Barhuf nicht ganz so schlimm war, wie vorher der Barhufversuch nach dem Eisenbeschlag.

Ich besorgte für Lea´s Vorderhufe Hufschuhe der Marke „Easyboots“, diese nahm ich auf unsere Spaziergänge mit und bei steinigem oder ungleichmäßigem Untergrund zog ich ihr die Schuhe an. Auf weichem Boden lief sie ohne Schuhe. Kurze Zeit später waren die Nagellöcher herausgewachsen und es bildete sich ein guter Tragrand. Die schiefe Hufform und die enorme Ungleichbelastung der einzelnen Hufe sowie der entsprechenden Hufabschnitte bereiteten mir große Sorgen. Zu allem übel stellte sich auch noch auf beiden Vorderhufen jeweils auf der mehr belasteten Außenseite eine „lose Wand“ ein. Leas Hufaußenwände brachen erneut weg. Kein Hufbearbeiter bekam Lea´s Hufe so recht in den Griff, ich war ziemlich ratlos, doch ich wollte Lea nicht wieder beschlagen lassen. Ich war überzeugt, dieser kranke Hufzustand ist auf den Beschlag zurück zu führen. Lea´s Hufe müßten erst einmal langsam und mit Geduld therapiert werden.

Ich informierte mich unaufhörlich über Barhufe, so begann ich mit meinen Pferden ein Huf−Trainingsprogramm. über verschiedene Böden in unterschiedlichem Tempo, besonders auf gleichmäßigen, festen Böden werden die Hufe gut trainiert. Jeden Tag erhalten die Hufe ihr Wasserbad − sowieso trägt die Weidehaltung zu einer gesunden Hufqualität bei, da die Hufe auch im Sommer durch den Tau in der Nacht und am Morgen täglich befeuchtet werden.

Mittlerweile haben meine beiden Pferde eine ziemlich gute Hufform. Dies braucht jedoch seine Zeit. Immer wieder muß korrigiert werden. Der Huf wächst in einem Jahr ganz durch, das bedeutet: um den Verlauf einer Hufwand zu korrigieren braucht man über ein Jahr, da es nicht möglich ist von Anfang an alle Spannungs− und Hebelkräfte auszuschalten. Ich bin sehr froh, daß ich mich nicht mit so einfachen „Ratschlägen“ zufrieden gegeben habe. Mittlerweile benötigen wir die Hufschuhe nicht mehr, nur auf lange Ritte in unbekanntes Gelände nehme ich sie mit. Meine Pferde gehen über jeden Untergrund, ohne Probleme. Auf grobem Schotter geht jedes Barhufpferd vorsichtig und mit Rücksicht auf seine Hufe und Beine − und das ist auch gut so. Natürlich würde ich niemals über Schotter oder harten Boden traben oder galoppieren aber das gilt wohl (hoffentlich!) auch für beschlage Pferde.

Ein sehr großer Erfolg durch die Barhufumstellung stellte sich auch für Lea´s Hornnarbe ein − mittlerweile bildet der Huf gutes, festes Narbenhorn, der Spalt (Narbe) sieht so gut aus wie niemals zuvor. Lea´s Lahmheit ist mal besser, mal schlechter, doch durch den Barhuf wird das ganze Bein wesentlich besser durchblutet, außerdem werden die Hufwände nicht mehr zu lang wie unter dem Beschlag, so daß das Abfußen leichter oder besser gesagt normal von Statten geht.
Gelegentliches Stolpern und Schlurfen gehört der Vergangenheit an, weil die Pferde den Boden unter ihren Hufen sowie ihre Hufe und Beine spüren und fühlen können.
Fazit: die Umstellung auf Barhuf hat dauerhaft nur Vorteile für das Pferd.

 
     
     
 

Zu den Methoden der Barhufbearbeitung:

Als erstes möchte ich sagen: Wer sich selbst mit dem Thema gesunde Hufe und Hufbearbeitung auseinander setzen will, dem rate ich auf jeden Fall: kritisch bleiben und logisch mitdenken.

Ich persönlich finde die Methode nach „Biernat“ bisher am Sinnvollsten, hier wird niemals direkt die Gliedmaßenstellung des Pferdes verändert, sondern die Hufe werden so bearbeitet, daß sich das Pferd langsam von selbst die gesunde Hufform anlaufen kann. „Huforthopädie nach Biernat“ legt sinnvollerweise auch sehr viel Wert auf das korrekte Ausschneiden der Hufunterseite sprich Sohle, Blättchenschicht, Weiße Linie, Strahl, Eckstreben.
Leider sind viele Biernat−Huforthopäden in ihren Ansichten sehr verbohrt, was ich persönlich sehr negativ empfinde. So ist es nach „Biernat“ auch nicht möglich einem wenig „genutzten“ Pferd (so wie meine Lea, die viel Zeit auf der Koppel verbringt und ansonsten „nur“ Spazieren geht und Bodenarbeit macht) eine gesunde Hufform zu geben, da der natürliche Abrieb (In−Form−Laufen durch das Pferd) fehlt.
Bei einem „normal genutzten“ Pferd kann ich die Methode nach „Biernat“ sehr empfehlen.

Die Methode nach „Strasser“ habe ich komplett verworfen, es kann nicht sinnvoll sein, jedem Pferd den gleichen Huf nach Normvorgaben zu verpassen − und das von einer Sekunde auf die andere, wenn's sein muß mit Blutvergießen. Das plötzliche Verändern der Hufstellung ist schädlich für den Huf selbst und zudem für Bänder, Sehen und Gelenke.
Jedoch finde ich alle „Strasser“ − Bücher sehr interessant im Hinblick auf tägliche Hufpflege (Wässern, Böden, usw.) sowie in Sachen Beobachtungen/Aufzeichnungen von Wildpferdehufen. Außerdem hat Frau Dr. Strasser sehr viel dazu beigetragen, daß sich die Haltungsbedingungen für Pferde verbessern. „Strasser“ betreibt sogenannte „ganzheitliche Hufpflege“, das bedeutet, „Strasser“ setzt eine gesundheitsfördernde natürliche Haltung und eine entsprechend pferdefreundliche „Nutzung“ voraus für ein gesundes Pferd mit gesunden Hufen − das finde ich sehr gut. Wie gesagt − Hufe bearbeiten nach „Strasser“ würde ich niemals empfehlen, ansonsten sind die „Strasser“ − Lehren sehr interessant.

Nicht so gute Erfahrungen habe ich mit Hufschmieden und Hufpflegern (besw) gemacht, diese haben einfach nur hier und da den Huf in eine optisch „gut“ aussehende Form gebracht und den Strahl sowie die Eckstreben kurz geschnitten. Die Sohle wurde nicht bearbeitet. Hauptmerkmal der Hufbearbeitung durch „normale“ Hufschmiede und Hufpfleger: nachträgliches Kürzen verschiedener Hufwandabschnitte sowie gleichmässiges Berunden des Hufes (dieses hat immer nur einen optisch aufwertenden Effekt, trägt jedoch nicht zur Gesunderhaltung des Hufes bei). Die mir bekannten Schmiede waren leider auch mit problematischen Hufsituationen überfordert. Die von vielen Hufschmieden angeratenen Barhufbearbeitungsintervalle von 5−10 Wochen sind viel zu lange bemessen. Ein Barhuf sollte alle 2−4 Wochen bearbeitet werden.

Ich möchte niemals alle Vertreter einer Hufbearbeitungsmethode „in einen Topf werfen“, meine Aussagen stellen meine persönlichen Erfahrungen mit verschiedenen Hufbearbeitern dar.

 
     
     
 

Umstellung von Beschlag auf Barhuf:

Zur Umstellung auf Barhuf muß ich unterstreichen: es ist Geduld und Engagement seitens des Pferdebesitzers erforderlich! Pferde, die jahrelang beschlagen waren, leiden oft unter einer krankhaften Hufform, da unter dem Beschlag die Hufwände zu lang wachsen und sich dann verbiegen, also vom Hufbein abdriften. Unter dem Eisenbeschlag wird der Hufmechanismus so sehr eingeschränkt, daß das Pferd die Schmerzen dieser krankhaften Hufform nicht spürt. Läuft das Pferd nun Barhuf und die Hufmechanik stellt sich ein, der Huf wird durchblutet, spürt das Pferd auch die Schmerzen durch die verbogenen Hufwände. Die Umstellungszeit, also die Zeit, die der Huf braucht um gesund zu werden dauert ca. 1−2 Jahre − während dieser Zeit ist Rücksichtnahme des Pferdebesitzers erforderlich. Besonders in den ersten Wochen sollte das Pferd nur geführt werden und die Hufe entsprechend trainiert werden. Es ist sehr sinnvoll für Barhufpferdebesitzer sich in einem Kurs die Grundlagen der Hufbearbeitung anzueignen um auch einmal eine Hufwand beraspeln zu können oder kleine Korrekturen auszuführen. Die Bearbeitungsintervalle durch den Hufpfleger/Huforthopäden sollten 4 Wochen keinesfalls überschreiten. Von der Barhufbearbeitung durch einen Hufbeschlagsschmied rate ich aus Erfahrung ab (siehe weiter oben in meinem Text). Ich will mich nicht als Verfechter irgendeiner Methode darstellen, sondern schlichtweg weiter geben, was ich erlebt habe − meine Erfahrungen haben natürlich keine allgemeine Gültigkeit.

Die Mühe der Umstellung auf Barhuf lohnt sich − das kann ich aus meiner Erfahrung sagen und ich möchte dieses allen verantwortungsbewußten Pferdebesitzern ans Herz legen. Die Pferde laufen bewußter und sicherer, die Gelenke werden geschont, die Durchblutung angeregt, der gesamte Bewegungsapparat wird gesund erhalten.

Barhuf um jeden Preis? Nein. Nur wer wirklich bereit ist, die “Mühen“ einer guten Barhufpflege auf sich zu nehmen, sollte sein Pferd barhuf laufen lassen. Eine schlechte bzw. vernachlässigte Barhufpflege ist genauso schädlich für die Pferdegesundheit wie ein Beschlag − nur noch schmerzhafter für das Pferd. Hier würde ich zu Kunststoffbeschlag raten, was für den Pferdebesitzer wenig Aufwand bedeutet: alle 6−7 Wochen den Huftechniker/Schmied holen, aufnageln, fertig. Kunststoffbeschlag ist −meiner Meinung nach− ein sinnvoller Hufschutz.

 
     
     
 

Möglichkeiten des „Hufschutzes“ sowie deren Vor− und Nachteile und das Barhufpferd:

Zusammenfassend möchte ich noch auf die diversen Möglichkeiten des „Hufschutzes“ und meine Erfahrungen dazu eingehen:

Meine Erfahrungen und mein bisher gesammeltes Wissen bezüglich des Eisenbeschlages sind Folgende:
Das starre Hufeisen schränkt den Hufmechanismus stark ein, die so wichtige Durchblutung des Hufes ist massiv behindert. Es wird sprödes, minderwertiges Hufhorn produziert, Hufkrankheiten werden befördert und das Pferd verliert das Gefühl im Huf und für seine Beine, in Folge dessen werden wichtige Reflexe ausgeschaltet. Durch das erhebliche Gewicht des Eisens (Pendelbewegung) werden die Gelenke, Bänder, Muskeln und Sehnen des Pferdes geschädigt.
Durch das Nageln wird die Hufwand zerstört, außerdem sitzen die Nägel nahe an der Huflederhaut (in der „Weißen Linie), so daß Kälte über die Nägel bis fast an die normalerweise geschützte Huflederhaut durchdringt und dadurch Reizungen entstehen können. Durch diese Reizungen funktioniert die Hornproduktion, die in der Huflederhaut stattfindet, nicht mehr einwandfrei − die Hornproduktion verlangsamt sich, es wird minderwertiges Horn produziert.
Das Eisen vibriert bei jedem Schritt und überträgt so harte Stöße und erhebliche Schwingungen auf den Pferdehuf und den gesamten Pferdekörper. (Schlagen Sie nur einmal mit einem Eisenstück auf einen harten Untergrund, dann spüren Sie die starke Vibration.)
Das Eisen stellt eine unnatürliche Belastungssituation für den Pferdehuf her. Normalerweise trägt der Strahl einen Teil des Körpergewichtes mit bzw. fängt Stöße ab, was beim Eisenbeschlag auf Grund der Form des Eisens nicht der Fall ist. Der Huf nützt sich unter dem Eisen nicht ab (außer an den Trachten), deshalb entstehen lange Wände, die sich meistens krankhaft verbiegen, dadurch wiederum entstehen Spalten und Risse. Durch die Abnutzung im Trachtenbereich (Ausdehnen und Zusammenziehen des Hufes, da nur im vorderen Hufbereich genagelt wird) entstehen oft untergeschobene Trachten und/oder Zwanghufe.
Grundsätzlich ist der Eisenbeschlag das Unnatürlichste überhaupt und in jeder Hinsicht sehr schädlich für die Pferdegesundheit. Ein Pferd mit Eisenbeschlag sollte sehr achtsam und vorsichtig geritten werden, da der Reiter die komplette Verantwortung für die Pferdebeine hat − schliesslich kann das Pferd seine Beine und den Boden durch das Eisen nicht fühlen.
Statistisch gesehen erfolgen ca. 80% aller Pferdetötungen auf Grund von Lahmheiten, über 90% (!) dieser Lahmheiten sind auf Hufkrankheiten bzw. krankhafte Hufformen zurück zu führen (Quelle: Statistische Auswertung der Vereinigte Tierversicherungsgesellschaft).
Für mich gute Gründe, meine Pferde niemals mehr mit Eisen beschlagen zu lassen. (Möchten Sie mit Eisenschuhen wandern gehen oder Sport treiben? Ich nicht!) Der Eisenbeschlag ist demnach kein Nutzen also „Schutz“ für den Huf, sondern in jeder Hinsicht schädlich für den Huf und für das Pferd. Heutzutage müsste auch kein normal genutztes Pferd mehr Eisen tragen, nur die Reiter profitieren von einem Pferd, das „schmerzfrei“ (weil gefühllos) über alle Untergründe läuft, zudem ist der Eisenbeschlag die billigste Variante des (so genannten) „Hufschutzes“.
Neben dem normalen Eisenbeschlag gibt es noch Sonder−Eisenbeschläge. Da gibt es die verschiedensten Arten, häufig wird ein Beschlag einer bestimmten Eisenform −auch „Orthopädischer Beschlag“ genannt− verwendet, eine Bezeichnung, die überhaupt nicht zutrifft. Orthopädie hat nämlich das Ziel der Heilung und nicht der Nutzbarmachung − dies ist ein meilenweiter Unterschied. Besonders bei Hufrollenerkrankung, Hufrehe, Gangfehlern, schiefen Beinstellungen, untergeschobenen Trachten u.ä. werden solche Sonderbeschläge angebracht, die den Huf mitsamt der Gliedmaße in eine unnatürliche Stellung bringen (z.B. durch ein− oder beidseitige Erhöhungen, abgerundete Zehen, usw.). Bei jeder Stellungsveränderung der Pferdegliedmaße wird das Ziel der Schmerzfreiheit, somit Nutzbarkeit forciert. Meiner Meinung nach ist nicht Schmerzfreiheit, sondern Heilung erstrebenswert, die mit einem Eisenbeschlag nie zu erreichen ist. Oft wird der Gesundheitszustand des Pferdes durch den „Orthopädischen Beschlag“ schlechter anstatt besser.
Neben verschiedenen Formen der Spezialbeschläge gibt es auch noch verschiedene „Einlagen“ für die Eisen, z.B. Silikonpolster, Teppicheinlagen, verklebte Plastiksohlen, usw. Jede dieser Einlagen verhindert eine sorgfältige Pflege des Hufes von unten, oft befördert der entstandene Luftabschluß Bakterienvermehrung und Gammel (Strahlfäule, Hufkrebs, hohle Wand, Hufgeschwür, Hufabszeß, etc.).
Ich habe leider Erfahrungen mit sämtlichen Sonderbeschlägen gemacht (siehe: Unsere Hufgeschichte) und kann wirklich nur davon abraten.
Nebenbei gelten natürlich auch für Sondereisenbeschläge alle Nachteile der normalen Eisenbeschläge. Auch durch ein Silikonpolster wird der starke Stoß des Eisens nicht nennenswert gedämpft.

 
     
     
 

Kunststoffbeschlag:

Seit vielen Jahren gibt es verschiedene Kunststoffbeschläge auf dem Markt. Die Anfänge dieser Kunststoffbeschläge waren zum Teil „abenteuerlich“ wie ich von meinem Huftechniker erfahren konnte. Oft war das Plastik zu biegsam, so daß sich sämtliche Fremdkörper (Grashalme, Sandkörner, Einstreu, sogar dünne ästchen) zwischen Beschlag und Huf verklemmten. Natürlich konnten diese Fremdkörper mit Menschenhand leicht entfernt werden, das Pferd konnte sich jedoch nicht alleine gegen diese drückenden Fremdkörper zur Wehr setzten. Solche „weichen“ Kunststoffbeschläge sind immer noch auf dem Markt, hiervon möchte ich jedoch aus besagten Gründen abraten.
Ich habe mich damals über sämtliche verschiedene Kunststoffbeschläge informiert und mich in Zusammenarbeit mit einem Hufbeschlagsschmied und einem Huftechniker für den „Easy−Walker“ entschieden.
Durch die Form des Kunststoffbeschlages (breite Fläche und hinten geschlossen mit imitierter Strahlspitze) wird auch der Hufstrahl mit Gewicht belastet, es wird also eine natürliche Belastungssituation für den Huf hergestellt.
Der Kunststoff ist sehr leicht, was eine Belastung für Gelenke, Bänder und Sehnen ausschließt.
Der Kunststoff ist biegsam, somit ist der Hufmechanismus nicht eingeschränkt, der Huf wird gut durchblutet. Der Huf passt sich bei jedem Schritt dem Untergrund an (durch leichte Verformung), so wird eine Belastung der Gelenke vermieden. Das Pferd ist −wenn auch eingeschränkt− fähig, den Boden unter seinen Hufen zu erfühlen.
Der Kunststoff ist federnd und Stoß dämpfend, es werden keine Stöße auf das Pferdebein übertragen, der Huf inklusive Strahlpolster kann seine Fähigkeit als Stoßfänger ausüben (im Huf wird quasi die Energie des Auffußens durch die Hufmechanik umgewandelt).
Leider gelten natürlich auch für Kunststoffbeschläge die Nachteile aller Beschläge, was das Nageln und die lang werdenden Hufwände betrifft.
Ein weiterer Nachteil des Plastiks ist sind die „unruhigen“ Nägel. Der eigentliche Vorteil des Kunststoffes, nämlich die Biegsamkeit, wird für die Nägel in der Hufwand zum Nachteil. Durch das sich bewegende Plastik, bewegen sich auch die Nägel im Hufhorn. Je nach Hornqualität können Ausbrüche oder gar hohle/lose Wände entstehen. Allerdings ist dies, laut Aussage meines Huftechnikers, eher die Ausnahme.
Der Kunststoffbeschlag ist gegenüber dem Eisenbeschlag teuerer, doch der Kunststoffbeschlag ist wesentlich (!) besser für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Pferdes. Vorbeugen ist besser als heilen − somit sollte lieber etwas mehr Geld in die Gesunderhaltung des Pferdes investiert werden, anstatt nachher in die Heilung, sprich Tierarzt usw.

Wer einen dauerhaften Beschlag möchte, der sollte unbedingt einen guten Kunststoffbeschlag dem Eisenbeschlag vorziehen − das Pferd wird es Ihnen mit gesunden Beinen, Lauffreude und Trittfestigkeit durch Körpergefühl danken.

 
     
     
 

Meine Erkenntnisse in Bezug auf Barhuf:

Ohne Zweifel ist der Barhuf das Gesündeste und Natürlichste für alle Pferde, nachzulesen in sämtlicher Literatur über Pferdegesundheit. Jedes Pferd kann mit guter (!) Hufbearbeitung Barhuf laufen, evtl. mit temporärem Hufschutz (Hufschuhe). Auch sämtliche Krankheiten (Hufrehe, Strahlbeinlahmheit, Hornspalten, Zwanghufe, usw.) und Fehlstellungen (zeheneng, zehenweit, kuhhessig, usw.) können durch die richtige Bearbeitung am Barhuf geheilt oder mindestens verbessert werden. Eine richtige Hufbearbeitung zielt darauf ab, den Huf in eine gleichmäßige Balance zu bringen, bzw. die natürliche Balance zu erhalten, und vorbeugend „Probleme“ abzusehen und einzudämmen.
Der gesunde Barhuf dient dem Pferd als Blutpumpe, Lastverteiler, Stoßfänger, Ausscheidungsorgan und Tastorgan. Durch die Hufmechanik wird eine gute Durchblutung des Hufes, die Voraussetzung ist für gesundes Hornwachstum sowie elastische Sehnen und Bänder, gewährleistet. Die Hufmechanik ist ein selbstständiges „System“, bei jedem Schritt verwindet sich der Huf dem Boden entsprechend anders und zwar vertikal und horizontal. So werden die Huflederhäute zur Durchblutung und Hornproduktion angeregt. Das Strahlpolster wirkt zusammen mit den elastischen Hufknorpeln als Stoßdämpfer. Die Huflederhäute geben Signale an Sehnen und Bänder weiter. Diese Signale lösen Reflexe aus um den Bewegungsapparat auf evtl. Störungen (ruckartige Bewegungen durch unebenen Boden, u.ä.) vorzubereiten − natürlich innerhalb von Sekundenbruchteilen. Dadurch werden der Bewegungsapparat und besonders die Gliedmaßen vor schädlichen Einflüßen durch unebenen Untergrund geschützt. Verstauchungen, Zerrungen, usw. wird durch eine natürliche Hufsituation also vorgebeugt.

In der langen Evolutionsgeschichte des Pferdes hat die Natur mit dem Huf ein funktionierendes „System“ für sämtliche verschiedene Untergründe erschaffen, das dem Pferd eine körperschonende und dennoch schnelle Bewegung erlaubt.


    Vorteile des Barhufpferdes:

  • funktionierender Hufmechanismus, dadurch gute Durchblutung von Huf und Gliedmaße − Gesunderhaltung des gesamten Bewegungsapparates
  • natürliche Lastverteilung im Huf und dadurch Balance in der gesamten Gliedmaße
  • Ausgleich von Bodenunebenheiten erfolgt durch den Huf (Verformung der Hornkapsel/Strahlpolster/Hufmechanik dadurch Stimulierung der Huflederhäute und damit Anregung der Produktion von stabilem Hufhorn), die empfindlichen Sehen und Bänder des Pferdes werden dadurch geschont.
  • Gefühl für Beine und Hufe ist vorhanden, das Pferd achtet auf seine Beine und läuft trittsicher
  • verringerte Rutschgefahr durch die Anordnung der einzelnen Hufabschnitte (Strahlfurchen, Eckstreben, Verteilung von Hart− und Weichhorn, usw.)
  • der Huf kann seine Aufgabe als Ausscheidungsorgan für diverse Eiweissstoffe u. ä. erfüllen (durch den Abrieb des zu langen Horns bzw. Zerfallshorn der Sohle werden Abfallprodukte des Körpers mit wegtransportiert, das ist eine wichtige Unterstützung für den Stoffwechsel der inneren Organe, z.B. Niere und Leber).
  • Heilung von Huf−/Beinkrankheiten und Fehlstellungen sanft und langsam durch entsprechendes Bearbeiten der Barhufe möglich (In−Form−Laufen durch das Pferd durch Steuerung von Bodengegendruck und Abrieb)
  • geringe Verletzungsgefahr für 1. das Pferd selbst (Streifen des gegenüberliegenden Beines, in die Ballen treten, usw.), 2. für die anderen Pferde (Herdenhaltung, Koppelgang, usw.), 3.* für den Menschen (Ausschlagen, auf den Fuß treten usw.)

Nachteile gibt es für Barhufpferde keine.
(Gelegentlich wird von Reitern erwähnt, daß man Barhufpferde nicht über jeden Untergrund in flotter Gangart reiten könne, das wäre −deren Ansicht nach− wohl ein Nachteil. Das sehe ich nicht als Nachteil − ich würde auch ein beschlagenes Pferd nie über unebenen, harten Untergrund in flottem Tempo reiten. Zwar geht das beschlagene Pferd gefühllos und deshalb willig über unebenen, harten Untergrund, schadet damit aber erheblich (kurz− oder langfristig) seiner Gesundheit. Pferde, die mit Eisen beschlagen sind, sind auf die Achtsamkeit ihrer Reiter angewiesen − diese Pferde können den Schaden, der ihnen durch unebenen, harten Untergrund zugefügt wird, nicht fühlen.
Das Barhufpferd achtet auf seine Hufe und Beine, dadurch werden harte Stöße auf die Gliedmaßen und den Bewegungsapparat des Pferdes vermieden. Zudem gleicht der Barhuf durch Verformen der Hufkapsel Unebenheiten aus. Mir ist es lieber, das Pferd läuft bewusst und damit körperschonend über unebenen Untergrund.)

 
     
     
 

Hufschuhe

Ich bin mittlerweile aus Erfahrung überzeugt: Hufschuhe sind der optimale Hufschutz. Ich rate aus Erfahrung jedem Reiter zu einem Barhufpferd und einer Ausstattung Hufschuhe. Das Pferd genießt in seiner „Freizeit“ alle Vorteile des Barhufes. Auch die normale Nutzung des Pferdes ist ohne Hufschuhe möglich (Reiten in Halle oder Reitbahn, Spaziergänge oder Ausritte im Gelände). Für größere Ausritte oder Ritte in unbekanntes Gelände können die Hufschuhe mitgenommen werden, um sie bei Bedarf an zu ziehen. Die Pferde fühlen mit Hufschuhen (je nach Modell) den Boden unter ihren Hufen zwar eingeschränkter als Barhuf doch −meiner Erfahrung nach− deutlich. Der wichtigste Vorteil der Hufschuhe ist, daß der Hufmechanismus uneingeschränkt seine wichtigen (!) Aufgaben erfüllen kann. Die Hufschuhe sollten dem Pferd gut angepasst werden, auf keinen Fall darf der Schuh drücken, scheuern oder verrutschen.
Hufschuhe sind da, um zu hohen Hornabrieb zu verhindern. Niemals dürfen Hufschuhe verwendet werden, um ein Pferd mit einer krankhaften Hufform (also ein fühlig laufendes Pferd) zum „normalen“ Laufen zu bringen. In einem solchen Fall ist unbedingt eine Heilung des kranken Hufzustandes notwendig. Natürlich kann für übergangs− und Gewöhnungszeiten ein Hufschuh verwendet werden, niemals jedoch als Dauerlösung für schlecht bearbeitete, schmerzende Hufe.

Hufschuhe müssen an jedes Pferd individuell angepasst werden. Der Huforthopäde/Hufpfleger ist da der richtige Ansprechpartner. Bei normalen Bearbeitungsintervallen bleibt der Huf in Form, so daß der Schuh niemals drückt. In der Anfangsphase der Barhufumstellung kann der Schuh öfter benutzt werden, jedoch keinesfalls dauernd, sonst hat der Huf keine Möglichkeit abzuhärten. Der Huf benötigt unbedingt „Training“ auf verschiedenen Untergründen. Wenn der Huf in einem gesunden Zustand ist, werden Hufschuhe nur noch für sehr lange Ritte notwendig. Es kann sein, daß nach der Heilung des Hufzustandes der Huf eine andere Form hat (wenn verbogene Wände wieder gerade gewachsen sind, der Zwanghuf sich geweitet hat, etc.) − evtl. muß dann ein neuer Hufschuh bzw. eine andere Größe angepasst werden. Infos zu Hufschuhen gibt es u.a. hier: www.grays−hufschuhe.de

Meine Pferde laufen mittlerweile −wie oben erzählt− Barhuf, für lange Strecken verwende ich passende Hufschuhe. Damit bin ich sehr zufrieden und die Hufe meiner Pferde sind gesund. Die Umstellung auf Barhuf erfordert viel Geduld und Rücksichtnahme vom Menschen. Durch den Beschlag bildet sich minderwertiges Horn, zudem verformt sich oft die Hufkapsel − es dauert ca. ein Jahr bis der Huf komplett durchgewachsen ist. Bis der Huf völlig gesund ist, kann es noch viel länger dauern, da es oft nicht möglich ist von Anfang an alle Hebelkräfte der verbogenen Wände auszuschalten. Barhuf ist das Gesündeste fürs Pferd und − für mich !− den “Aufwand“ wert.

Meine Erfahrungen mit Hufschuhen und detaillierte Beschreibung zu den „Boa Boots“ und „Easy Boots“

Meine Erfahrungen mit Boa Horseboots:

Dieser Hufschuh ist sehr leicht anzuziehen. Einfach über den Huf stülpen, Huf absetzen und durch Drehen die Schnalle schließen, Schutzkappe drauf − fertig. Die Handhabung ist wirklich kinderleicht. Da der Boa Hufschuh bis über den Huf in weiches Gewebe (Kronrand, Ballen, Haut) hinaufgeht, ist die richtige Größe ganz besonders wichtig, da der Schuh sonst scheuern oder drücken kann. Leider ist der Boa Hufschuh auch etwas globig im Aussehen und auch vom Gewicht her relativ schwer. Smokey muß sich immer erst ein wenig damit „einlaufen“, nach ein paar Schritten läuft er jedoch völlig normal. In allen Gangarten und auf jedem Boden hält der Boa sehr gut am Pferdehuf, ich hatte bisher keinerlei Schwierigkeiten. Auch Wasserdurchquerungen und Matsch waren bisher kein Problem für die Boa Hufschuhe. Diesen Hufschuh würde ich immer wieder kaufen.

Bildergalerie Boa Horseboot:
www.meinpferdetraum.de/meinPferdetraum/seite303.php?blatt=54#goal


Meine Erfahrungen mit Easyboots:

Diese Hufschuhe sind verhältnismässig leicht anzuziehen, jedoch benötigt man ein Band und gegebenenfalls einen Plastikhammer (muß man also auf Ausritten dabei haben). Der Pferdehuf wird in den Schuh gesteckt und mit dem Hammer oder Handballen wird der Schuh auf den Huf geklopft. Mit Hilfe eines Bandes oder einer Schnur wird das „Trachtenband“ über die Trachten gezogen. Zu guter Letzt wird die vordere (verstellbare) Schnalle geschlossen. Zum öffnen der Schnalle benötigt man einen Hufkratzer oder ähnliches Werkzeug. Alles in Allem geht das An− und Ausziehen recht einfach und ohne Kraftaufwand, nachteilig empfinde ich jedoch die benötigten „Hilfmittel“. Die Easyboots halten sehr gut am Pferdehuf, doch leider nicht 100%ig, ein paar Mal ging mir ein Schuh in relativ schwierigem Gelände verloren −− das ist jedoch absolute Ausnahme. Vorteilhaft ist auch, daß der Schuh relativ niedrig ist und somit keinerlei Haut und weiches Gewebe berührt, Scheuerstellen sind also ausgeschlossen. Der Easyboot hat im unteren Trachtenbereicht Haken, diese sorgen wirkungsvoll dafür, daß der Schuh nicht seitlich verrutscht. Leider hinterlassen diese Haken Kratzer im Huf, das ist jedoch unbedenklich. Ein weiterer Vorteil ist das geringe Gewicht des Easyboot, die Pferde laufen wirklich wie Barhuf. Ich kann den Easyboot als Hufschuh empfehlen.

Bildergalerie Easy Boot:
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  Link zu Fragen zur Umstellung auf Barhuf
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Link zu Fragen zum Gebrauch von Hufschuhen
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Link zu Erkrankung der Hufrolle / Strahlbeinlahmheit
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Link zu Spalten und Risse im Huf
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Link zu Hufgeschwür/Hufabszeß
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  Bücher:
Politt „Farbatlas Huf“
Armin Kasper „Hufkurs für Reiter“
Jochen Biernat / Konstanze Rasch „Der Weg zum gesunden Huf“
Hiltrud Strasser „Pferdehufe ganzheitlich behandeln“
Hiltrud Strasser „Was spricht eigentlich gegen Hufbeschlag“


 
  Interessante Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Huf
www.barhuf.de.vu
www.dhgev.de
www.huf24.com
www.huforthopaedie-nrw.de
www.huf−in−balance.de
www.tribeequus.com
www.gesundehufe.com
www.vdhp.de
www.difho.de
www.hufe−auf−trab.de
www.besw.de
www.thp−studenten.de/lexikon/anatomie/huf.htm
www.hufheilpraktik-groening.de
www.hufpflege−wendland.de/leistungen.html
www.hufnet.de
www.hoofprotection.at
www.home.fiscali.de
home.tiscali.de/frape/hufschuhe.htm

copyright meinpferdetraum November 2006