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Wir haben mitlerweile 3 Pferde und 2 Esel.
Da wir ziemliche probleme bei einem Pferd haben werden wir uns mit einem Tierkomunikator in Verbindung setzen.Was hällst du davon. Wir finden keinen Zugang zum Pferd und wissen nichts über seine Vorgeschichte.Es verursacht absolute Unruhe in der Herde.Wir möchte aber auch nicht sagen es klappt nicht allso werde ein Wanderpokal.
Am 29.12 hatte wir eine höchst brenzliche Ausnahme Situation weil sich beim Sturm das Dach des Offenstalles gelöst hatte und die Tiere in Panik versetzte.
Unser jüngster (2 jähriger Fjord) schafte es die Boxentür aufzubrechen.so rannte er ohne Halfter Richtung Strasse. Nach ca 20 metern blieb er stehen und kam zum Aufhalftern zurück.Unser zweites Pferd ist ein Traber aus einer Tierrettungsaktion aus einem grossen Gestüt.Ihm war das Fohlenhalfter eingewachsen und so dauert es lange ihn mit Ruhe auf zuhalftern. Unser Sorgenkind ist der Haffi er sollte die Führungsrolle übernehmen aber ist dazu leider nicht in der Lage sondern jagt ständig den Traber durch die Gegend.
Was können wir machen ? Hättest du einen Tip?
Über Tipps würden wir uns sehr freuen
Meine Meinung dazu:
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Ich finde es sehr bewundernswert, dass Ihr Pferde aus „Problembehandlungen“ aufgenommen habt. Mein ganz liebes Lob an Euch!
Ich möchte zum Thema "Problempferde" als erstes unterstreichen: die seelischen Wunden solch traumatisierter Lebewesen heilen nicht von selbst --- es muss mit Wissen, Verstand, Einfühlungsvermögen, Geduld und Beharrlichkeit daran „gearbeitet“ werden, um das Unterbewusstsein dieser vorbelasteten Pferde wieder positiv zu „programmieren“. Hier habe ich unter anderem schon etwas über meine beiden Pferde geschrieben: Aufgekommene Fragen: Vorbelastete und traumatisierte Pferde. Auch zum Thema "Vertrauen" habe unter "Verschiedene Themen - Aufgekommene Fragen" schon Einiges geschrieben :-).
So genannte Tierkommunikatoren haben – meiner Erfahrung nach – eine Trefferquote gleich 0. Im Übrigen ist es fast immer so, dass traumatisierte Pferde ohne Mitteilung ihrer „Vorgeschichte“ bei ihren menschlichen „Rettern“ landen. Pferde teilen sich unmissverständlich im Hier und Jetzt mit – damit kann man arbeiten :-).
Unruhe in der Herde kann viele Ursachen haben:
Ist genug Platz vorhanden? Sind genügend Futter- und Ruheplätze vorhanden? Hat jedes Pferd die Möglichkeit sich zurück zu ziehen?
Haben die Pferde genug sinnvolle, artgemäße Beschäftigung? (Pferde, die sich langweilen müssen entwickeln Frust, den sie dann an sich selbst oder an ihren Artgenossen „auslassen“.) Werden alle Tiere täglich beschäftigt? Gibt es Grund zu Eifersucht? Werden alle Tiere „gleich“ behandelt?
Leider gibt es viele Pferde, die auf Grund nicht artgerechter Haltung (z.B. Einzelbox, Offenstall mit stetem Wechsel der „Bewohner“, Herdenhaltung mit zu wenig Platz, etc.) ihr natürliches soziales Verhalten „verlernt“ haben oder von Anfang an nie gelernt haben, sich in einer Herde artgemäß zu verhalten, weil sie schon als Fohlen einzeln „gesperrt“ waren oder nicht in einer "gepflegten" Familiengruppe aufgewachsen sind. Hier sollte die Eingliederung in eine Herde noch langsamer als "normalerweise" erfolgen. Anfangs mit Abtrennungen zur Eingewöhnung und erst später in der gesamten Herde. "Sozial geschädigte" Pferde müssen das natürliche Verhalten langsam wieder erlernen. Wie habt Ihr die Eingewöhnung begonnen? Hatten alle Tiere genügend Zeit sich einzuleben und miteinander bekannt zu machen? Gibt es Rückzugsmöglichkeiten für "schwächere" Tiere und für Tiere die Ruhe haben möchten? Wie ist die Zusammensetzung von Alter und Geschlecht in Eurer Pferde-/Eselherde? Wird in Haltung und Umgang darauf eingegangen, dass Esel ein anderes Herden- und Sozialverhalten haben als Pferde? Und nochmal, weil es so wichtig ist :-) : Ist genügend Platz in Eurer Stall-/Freilaufanlage vorhanden? und: Werden die Pferde sinnvoll beschäftigt um geistig und körperlich zufrieden sein zu können?
Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute! Ich würde mich sehr freuen, wieder von Euch zu hören.