[...] Meine Stute hatte sich so sehr aufgeregt wegen einer Rinderherde am Wegrand. Kann schon sein, dass ich in dem Moment auch verunsichert war und ihr das vermittelt habe. Sie hat sich ja aber schnell wieder beruhigt. Ich lese in Deinen Seiten viel über positive bestärkung. Ich möchte gerne mit meiner Stute anfangen, sie ihren Körper bewusster spüren zu lassen und sie mehr positiv bestärken. Ich denke, das tut auch meiner eigenen Haltung gut. Ich habe zwar keine Angst beim Reiten oder so aber in heiklen Situationen (zB scheuen oder hitzig werden) verliere ich schnell die Geduld. Ich sollte da lernen ruhiger zu bleiben. Nicht dass ich rumschreie oder mein Pony schlage, aber mein Körper spannt sich an und ich sage dann auch schon Mal gepresster und lauter "N.". Ich stöbere nochmal genauer durch den Artikel mit der positiven Verstärkung. Ich denke, wenn ich lerne mehr auf meine Körpersprache zu achten und diese bewußter einzusetzen kommen meine Stute und ich auch nochmal näher zusammen. [...]
Meine Meinung dazu:
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Es gibt im Zusammensein mit Pferden auch für mich immer wieder Situationen, die mich verunsichern. Dann versuche ich "ganz bei mir" zu sein, tief durch zu atmen, bewusst meinen Körper zu erspüren zu lockern und positive Bilder in meinem Kopf zu sehen - das übermittelt dann Ruhe und Gelassenheit nach "außen", das nehmen Pferde sehr stark wahr, genauso wie sie innere Anspannung und Unruhe wahrnehmen. Dieses "miteinander fühlen" ist für Pferde quasi lebenswichtig und fest in ihrem Unterbewusstsein verankert. Eine gute Möglichkeit, dieses positiv zu "nutzen". Das ist immer wieder ein gutes Achtsamkeits-Training für mich: nur wenn ich voll und ganz "da" bin, können meine Pferde mich ernst nehmen. Ich bin meinen Pferden sehr dankbar, dass sie mir ein so großer Lehrer in der Schule des Lebens sind. Wer bereit ist, den Pferden zu zu hören und ihre Botschaften ernst zu nehmen, wird sich zu einer starken, unerschütterlichen Persönlichkeit entwickeln - ein sehr ehrenhafter Weg, wie ich finde. Und das Schönste daran, Mensch und Pferd "wachsen" gemeinsam in dieser Beziehung, das Miteinander wird bestärkt und das Vertrauen vertieft. Von Pferden können wir Menschen vor allem lernen, achtsam und (selbst-)bewusst durch´s Leben zu gehen, hier und jetzt zu SEIN und uns selbst und alles um uns herum mit allen Sinnen wahr zu nehmen.
Die "positive Bestärkung" an sich klappt nur dann wirklich, wenn der Mensch bereit ist sich ehrlich zu freuen, wirklich Erfolg anzuerkennen. Dem Pferd z.B. nur ein Leckerli ins Maul zu stopfen, bringt nicht wirklich etwas. Das Wichtigste ist die EINSTELLUNG des Menschen - diese sollte auf das Positive gerichtet sein. Das was evtl. als negativ bezeichnet werden könnte, wird einfach ignoriert. Ich freue mich über alle positiven Dinge ... so werden es mit der Zeit immer mehr. Und diese Lebenseinstellung gibt mir ein herrliches Gefühl der Dankbarkeit und Zufriedenheit. Meine Pferde bestätigen mich in jedem Augenblick, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Zeigen mir meine Pferde, dass gerade etwas "falsch" läuft, so bin ich bereit etwas an MIR zu ändern, anstatt das Pferd zu manipulieren.