Erlebnisse, Erfahrungen, Erkenntnisse

 
   
     
 
 
     
  Auszug aus meinem Tagebuch:  
  06. Januar 2015 - Grundlagenübungen mit Lilly
 
     
     
  Freies Führen und Folgen. Kommunikation durch Körpersprache.  
     
  Gegenseitiger Respekt, Achtung und höfliche Aufmerksamkeit. Pferde sind so sensible, feinfühlige, harmoniebedürftige Lebewesen - es liegt an uns Menschen unser Feingefühl, unser Körperbewusstsein und unsere empathischen Fähigkeiten zu schulen.  
     
  Lilly achtet auf jede meiner Bewegungen, sie folgt mir in Bögen und Wendungen. Es ist wichtig, dass das Pferd nicht am Strick hinter dem Menschen her gezogen wird, das Pferd sollte lernen, achtsam auf sich selbst und auf den führenden Menschen zu achten - und das aus Freude und freiem Willen. Wenn wir unsere Pferde nicht enttäuschen, ihnen Sicherheit und Geborgenheit geben, bieten sie das achtsame, freiwillige Folgen von selbst an.  
     
     
     
  Führen von hinten. Zu den Grundlagen gehört für mich das freie Führen in jeder Position. Hier führe ich Lilly von einer Position hinter ihr. Durch meine Körpersprache gebe ich Lilly den Weg vor, den sie vertrauensvoll beschreitet.  
     
     
     
  Anhalten durch Abstreichen mit der Gerte. Lilly ist sehr aufmerksam, sie achtet auf jede meiner Bewegungen und fühlt in ihren Körper hinein.  
     
  Durch die Abstreichübungen nach LTJ wird das Körpergefühl des Pferdes geschult. Vom ersten Tag an habe ich mit Lilly Körperbewusstseinsübungen nach LTJ sowie TTouch gemacht. Innerhalb weniger Einheiten zeigt sich ein großer Erfolg nicht nur für das Körpergefühl und Selbstbewusstsein des Pferdes, auch für die Vertrauensbeziehung Pferd-Mensch.  
     
  Das Heranrufen.
Natürlich sollte das Pferd seinen Namen kennen, dies klappt am Besten mit positiver Bestärkung. Bei dieser Art des Lernens ist das richtige Timing enorm wichtig. Wir Menschen sind also wieder in der Pflicht zu lernen, um uns dem Pferd unmissverständlich mitteilen zu können und dem Pferd Vertrauen zu vermitteln. Bei richtigem Timinung und richtig angewandter Lernpsychologie weiß das Pferd innerhalb weniger Wiederholungen mit welchem Namen es gemeint ist :-).
 
     
  Das Beineheben auf Gertenberührung erachte ich ebenfalls als wichtige Grundlagenübung, die das Körpergefühl, die Koordination, die Balance und nicht zuletzt das Selbstvertrauen des Pferdes steigert.  
     
     
     
     
     
     
     
     
     
  Kontrolliertes Rückwärtsgehen ist eine wunderbare Übung für das Körpergefühl des Pferdes. Zudem erachte ich diese Übung als unverzichtbar für Situationen in denen das Pferd übermütig ist. Das Pferd sollte gelernt haben, jederzeit meinen Sicherheitsbereich zu aktzeptieren. Wenn Lilly manchmal beim Spazierengehen steigt und rumhopst wie eine wildgewordene Antilope, kann ich gelassen dabei zusehen, da sie meinen persönlichen Bereich respektiert. Dies alles wird natürlich mit GEGENSEITIGEM Respekt, Freundlichkeit und Belohnungen erarbeitet und nicht mit Grobheit oder Dominanzgebahren.  
     
  Hier versuche ich beim Führen von hinten vorsichtig den Zirkel zu verkleinern. Lilly reagiert prompt auf meine Körpersprache und biegt sich wunderbar auf einer Volte.  
     
     
     
  Freies Rückwärtsgehen. Hier befinde ich mich in einer Position neben Lilly. Lilly achtet auf ihren Körper und auf mich. Sie tritt gleichmäßig rückwärts, zwar noch nicht sehr elegant, aber das ist ausbaufähig :-).  
     
     
     
  Übertreten hinten und ...  
     
  ...Übertreten vorne. Kommuniziert allein mit Körpersprache.  
     
  Während und zwischen den Übungen immer wieder Berührungen und sanftes Abstreichen. Lilly genießt die Streicheleinheiten und TTouches sehr.  
     
  Alles geschieht stets mit Ruhe und Geduld. Es geht hier um Lilly. Sie steht im Mittelpunkt meiner Bemühungen, sie bestimmt den Weg und die Fortschritte. Wenn Lilly glücklich ist und sich mir vertrauensvoll zuwendet, weiß ich, dass ich etwas richtig mache. Nur das zählt. Wenn ich das Pferd als Partner respektiere und seine eigene Meinung und seine Bedürfnisse ernst nehme, dann erhalte ich vom Pferd Respekt, Vertrauen und freundschaftliche Mitarbeit.  
     
 
 
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