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Eine Halbe Parade ist vielmehr als nur Druck über den Zügel. Die sog. Halbe Parade soll das Pferd veranlassen, sich neu auszubalancieren, um für die gleich folgende „Hilfe“ vorbereitet zu sein.
Eine halbe Parade besteht deshalb –für mich jedenfalls- darin, meinen Rücken weit und meine Beine lang werden zu lassen, dadurch tiefer einzusitzen und wenn nötig gleichzeitig sanft am lockeren Zügel zu „klingeln“ indem ich meine locker geöffneten Hände kurz schließe und dadurch den Zügel minimal verkürze. Direkt nach der „Halben Parade“ erfolgt das anstehende Signal, z.b. Tempoverstärkung, Tempominderung, Gangartenwechsel, Wendung, etc. Die Halbe Parade mit dem „ganzen Reiterkörper“ ausgeführt, veranlasst das „durchlässige“ Pferd dazu, sich zu sammeln, den Rücken zu wölben und aufmerksam auf ein Signal vorbereitet zu sein.
Um noch mal konkret auf Deine Frage einzugehen und Dir eine Antwort zu geben: die „Klassische Lösung“ den Zügel zu verkürzen (was nicht unbedingt eine halbe Parade darstellt - wie gesagt wird eine halbe Parade (auch in Altklassischer Sicht) mit dem ganzen Körper gegeben) ist meiner Meinung nach die „Bessere“ – eine nach oben geführte Hand, „engt“ den Reiterkörper nicht ein und lässt dem Pferd mehr „Raum“ nach vorne.
Ein richtig eingesetzter Zügel stellt lediglich eine sanfte, fühlende Verbindung zwischen Reiterhand und Pferdekopf her --- mehr nicht :-). Ein Pferd reitet man richtigerweise „von hinten her“ --- die Zügel dienen nur der Verfeinerung der Kommunikation.
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