Aufgekommene Fragen...

 
   
     
 
 
     
  Ich wurde gefragt:  
  [...]Ich habe ein problem mit meinem wallach - immer wenn ich ihn putze scharrt er wetzt die zähne wird ungeduldig- vermutlich ist er kitzlich und einfach gelangweilt. nun habe ich mich ja auch schon schlau gemacht mein ghp trainer meint man muss es durch stimme unterbinden schön und gut aber das empfindet er wie ich finde als aufforderung weiter zumachen, ignorieren geht nicht weil er dann stark wätzt und scharrt. strafen durch rückwarts gehen nimmt er nicht mehr für voll, kann man aus deinem text heraus ja auch gut nachvollziehen warum, naja und freistehend tritt auch keine veränderung ein.. ach und heu füttern habe ich im internet gelesen würde zu mindest die langeweile vertreiben zwar richtig aber die ursache, der auslöser ändert sich ja nicht und an der bürste liegt es auch nicht weil echthaar. [...]
Auch im allgemeinen umgang ist mein wallach schwierig.[...]
falls du irgendeine idee oder rat für mich hättest bitte schreiben oder falls du wen weißt der mir helfen könnte auch für literatur oder internethinweise kann ich nur sagen wäre ich dankbar.
 
     
  Meine Meinung dazu:  
  Genau wie Du schreibst, würde ich versuchen die Ursache für das Wetzen bzw. Scharren heraus zu finden.
Es gibt da ganz verschiedene Ursachen, die Du ja zum Teil schon genannt hast. Es könnte zum Beispiel sein, dass das Pferd aufgeregt ist, weil es sich auf die Bewegung freut - dann ist ihm das Stehen zu langweilig und er wetzt und scharrt aus Ungeduld und Gehfreude. Dem könntest Du entgegen wirken, indem Du ihm viel Bewegungsfreiheit schaffst, besonders vor Sachen zu denen er still stehen sollte. Du könntest ihn z.B. immer vor dem Putzen auf den Paddock oder die Weide lassen, damit er sich auslaufen kann - dann bereitet ihm das Stillstehen nicht so viel Unbehagen.
Liegt die Ursache in einer Empfindlichkeit, Kitzlichkeit oder ähnlichem begründet, so müsstest Du vielleicht herausfinden, was ihm besonders gefällt, welche Bürste er besonders mag, wo er gerne gekrault und massiert wird. Wenn ihm die Streicheleinheiten und das Bürsten angenehm sind, wird er bestimmt gerne still stehen und die Massage genießen. Hier könnte ich Dir auch den TToch von Linda Tellington Jones empfehlen, der hat mir bei meiner Stute geholfen. Meine Lea ist sehr kitzlig, deshalb versuche ich immer sie möglichst so berühren und zu bürsten, dass es ihr gefällt.
Vielleicht liegt die Ursache auch in Bürsten "allgemein"? Versuch es doch vielleicht mal mit Massagen, reagiert er dann auch so oder genießt er die Berührungen mit Deinen Händen? Dann wäre vielleicht ein Putzhandschuh (z.B. Lammfell) geeignet.
Liegt die Ursache darin, dass er nie gelernt hat geduldig still zu stehen, würde ich die "Übung" in den Reitplatz u.ä. verlegen und mit Belohnung arbeiten. Das Stillstehen also ganz langsam verlängern, ihn zwischendurch immer wieder Runden führen und ihn für das Stillstehen belohnen (mit Streicheleinheiten, netten Worten, Leckerli).
Was natürlich wichtig ist und von vorneherein geklärt sein sollte, ist der Gesundheitszustand des Pferdes. Falls ein Pferd Muskelverspannungen oder Druckstellen hat (von unpassender Reitausrüstung, falsches Training, o.ä) könnte es sein, dass dem Pferd die Berührungen unangenehm bis schmerzhaft sind - das sollte unbedingt ausgeschlossen werden, evtl. notfalls den Tierarzt oder Physiotherapeuten zu Rate ziehen.
Schimpfen bringt meistens rein gar nichts und verstärkt die Problematik noch - wie Du ja auch schreibst. Nur in manchen Fällen kann ein scharfes "Na" auch seine Wirkung tun - das kommt immer auf das entsprechende Pferd und auf den Grund für das Verhalten an.
Heu füttern würde ich Dir nicht raten. Ein Pferd kann lernen beim Bürsten still zu stehen - das erfordert Einfühlsamkeit vom Menschen, denn für Pferde ist stillstehen nicht "normal" und muss erst gelernt werden, natürlich am Besten mit positiver Verstärkung also Belohnung.
Das Stillstehen ist eine schwierige Sache für Pferde, auch wenn es für uns Menschen selbstverständlich erscheint. Hab Geduld mit dem Pferd und versuche sein Verhalten zu verstehen, dann wirst Du bestimmt auch die Ursache herausfinden.
Du schreibst auch, dass Du im Allgemeinen etwas Probleme im Umgang mit dem Wallach hast. Ich würde Dir raten, viel Bodenarbeit zu machen, um Euer Vertrauensverhältnis zu stärken. Zudem gibt es viele Bodenübungen, bei denen das Pferd lernt still zu stehen und Geduld zu haben - Denn das muss erst gelernt werden! (zur Abwechslung kannst Du dazu mit Stangen, Reifen und anderem arbeiten). In der Natur braucht das Pferd keine Geduld - wenn wir als Menschen vom Pferd Geduld erwarten, müssen wir auch dafür sorgen, dass das Pferd verstehen kann, was wir von ihm möchten und dies gerne ausführen kann.
Leider kann ich aus der Ferne schlecht beurteilen woran genau es bei Deinem Wallach liegt... also am Besten erst die Ursache für das Verhalten herausfinden und dann daran "arbeiten".

Meine Buchtipps wären z.B. Bea Borelles Pferdetraining, Verlasspferde ausbilden von Gottlieb Fernau und die Bücher von Linda Tellington-Jones

 
     
  Waschtag - Smokey steht frei und genießt die "Massage".  
     
  Lea beim Bürsten.  
     
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