Das Pferd als gleichwertiger Partner

 
     
     
 

Vorneweg möchte ich erst mal behaupten: „Tiere sind genauso intelligent wie wir Menschen, jedes Tier auf seine Weise. Jedes Lebewesen dieser Erde verdient den gleichen Respekt und hat das gleiche Recht zu leben“.

 
     
  „Wahre Reitkunst gedeiht nur dort, wo der Mensch im Pferd
ein ebenbürtiges Geschöpf sieht.“R.G.B.
 
     
 

Menschen, die glauben das Pferd beherrschen zu müssen, werden wohl nie wirklichen Erfolg haben. Ist es Erfolg, wenn das Pferd gewünschte Bewegungen abspult, ohne zu wissen, was es tut und warum, ohne jede eigene Motivation, ohne jedes Mitdenken und Selbstdenken? Nein, für mich nicht! Ich möchte ein Pferd, das mitdenkt; ich gebe Ansätze, mache Vorschläge und das Pferd setzt diese als gleichwertiger Partner selbstständig um. So weiß das Pferd auch was es tut, es wird deshalb viel mehr Freude und Motivation zeigen, weil es weiß „Hier geht es um mich“. Umso mehr Körpergefühl Pferde entwickeln –und dabei können wir ihnen behilflich sein- umso anmutiger, stolzer, schöner werden sie sich bewegen.

Wichtig für eine gute Beziehung ist auch die Gleichberechtigung. Um das Wort einmal in seine Bestandteile zu zerlegen: gleich und Recht, das bedeutet jeder Partner, in unserem Fall Mensch und Pferd haben die gleichen Rechte. Demnach zählt die Meinung des Pferdes genauso wie unsere eigene. Auch das Pferd hat das Recht, seine Meinung zu äußern und der Mensch muss diese Meinung akzeptieren. Es hat schließlich nichts mit Partnerschaft zu tun, wenn der Mensch Befehle erteilt, die das Pferd ohne weiteren „Kommentar“ anzunehmen hat. Ich würde mich in einer solchen „Beziehung“ weder als Pferd noch als Mensch wohl fühlen.

Die meisten Pferdemenschen verbringen ihre „Frei“-Zeit mit Pferden, also möchten diese Menschen Freude und Entspannung genießen, denn dazu ist die Freizeit –deren Meinung nach- schließlich da.
Sollte nicht auch das Pferd Freude am gemeinsamen Tun haben können? Ich meine richtige Freude, nicht irgendetwas, das im Sinne des Menschen für das Pferd gut ist, das Pferd davon aber unmittelbar gar nichts bemerkt.
Wenn der Mensch Freiheit genießt, weil er sich vom Pferd durch Wald und Flur tragen lässt, was empfindet da das Pferd??? Auch Freiheit, Freude und Glück? oder Getriebenheit, Misstrauen und Unwohlsein?
Wenn der Mensch Stolz und Macht empfindet, weil ihn das Pferd schwungvoll durch die Halle „schaukelt“, wie fühlt sich das Pferd dabei??? Auch stolz, mächtig, voller Würde und im wahrsten Sinne des Wortes hochtrabend? oder vielleicht unterdrückt, zusammengeschnürt, eingeengt, gegängelt, gezwungen, zur willenlosen Maschine degradiert?

Bitte denken Sie einmal ganz genau darüber nach, fühlen Sie genau hin. Beantworten Sie sich doch mal selbst die Frage, was eine gleichberechtigte Partnerschaft für Sie persönlich bedeutet und in wie weit Sie das Pferd als gleichwertigen Partner, den es voll und ganz zu respektieren gilt, annehmen und behandeln können.


Ich kann die Zeit mit meinen Pferden nur dann genießen, wenn meine Pferde diese Zeit auch genießen. Die Meinung und das Befinden meiner Pferde zählen genauso wie meine eigene.
Wenn sich meine Pferde auf unser gemeinsames Tun freuen und mit Begeisterung und Freude bei der Sache sind - das ist für mich Erfolg.

 
     
 
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