Die Übungen mit den Reifen (oder ähnlichen Gegenständen) fördern das Gefühl des Pferdes für seine Beine. Außerdem ist diese Übung sehr gut für Geduldsförderung und Ruhighalten bzw. Anfassenlassen der Pferde. Es gehört natürlich auch sehr viel Geduld und Ruhe des Menschen dazu. Lea hat hier ihr rechtes Vorderbein in den Reifen gestellt. Dass ihr das nicht ganz geheuer ist, sieht man an ihrer schrägen Kopfhaltung und an den misstrauisch zur Seite gekippten Ohren.
		Sofort bekommt Lea ein Leckerli, damit sie weiß, dass alles in Ordnung ist. So nehme ich ihr etwas von der Spannung und zeige ihr, dass es absolut richtig ist, was sie macht.
		Ich bitte Lea, das linke Bein nach vorne zu setzen. Sie ist noch immer etwas unsicher, wie ihre Kopf- und Ohrenhaltung ausdrückt.
		Da Lea nicht mit dem zweiten Bein in den engen Reifen trifft, helfe ich ihr, indem ich ihr linkes Bein sanft mit meiner Hand führe.
		Beide Vorderbeine stehen nun im Reifen. Ich streiche an Leas Beinen entlang, um ihr Körpergefühl in diesem Bereich zu verstärken. Leas gesamte Aufmerksamkeit ist in ihren Körper hinein gerichtet.
		Nun nehme ich einen zweiten Reifen, in dem ich Leas Hinterbeine platzieren möchte. Ich bleibe dabei ständig in Körperkontakt mit Lea. Auf diesem Bild sieht man sehr schön, wie Lea jetzt nach hinten fühlt, sich ihre Hinterbeine bewusst macht und vermehrt dort hin fühlt.
		Leas linkes Hinterbein steht bereits im Reifen. Vorsichtig nehme ich Leas rechtes Hinterbein und führe es nach vorne.
		Jetzt stehen auch Leas Hinterbeine im Reifen. Lea ist sehr konzentriert. Ich rede ihr bestärkend zu und lobe sie für ihr geduldiges Stehen bleiben. Durch meine Berührungen verstärke ich ihr Körpergefühl in dem jeweiligen Bereich.
		Lea bekommt von mir ihre wohlverdiente Belohnung. Es entsteht zusätzlich eine Körperdehnung über Leas gesamte Oberlinie.
		Nun setzen wir langsam Fuß für Fuß wieder aus den Reifen heraus. Ich lege besonders viel Wert darauf, dass dies wirklich langsam und Schritt für Schritt geschieht, damit Lea wieder ganz genau hinfühlt.
		Lea wartet jeweils auf meine Aufforderung zum Bein heben, sie beobachtet hier sehr aufmerksam, was ich mache.
		Auch Leas letztes Bein nehme ich vorsichtig aus dem Reifen. Lea fühlt genau hin.
		Lea bekommt nochmal eine leckere Belohnung für ihre Geduld und ihre Mitarbeit. Ganz nebenbei: hier sieht man sehr schön, wie ein Pferd, das auf Leckerlis erzogen wurde, reagiert, wenn man in der Leckerlitasche kramt - nämlich mit einem Senken des Kopfes.